Aller Anfang ...

Wer Interesse an der Festschrift zum 50-jährigen Gründungsfest (Chronik) unseres Sportvereines hat, möge sich bei unserem Vorstand Michael Bachl melden, er hat noch einige Exemplar auf Lager. 

Einfach per Telefon unter 08574/912550 oder per Mail an b-m.bachl@t-online.de


Die Sportbegeisterung ...

... in unserer Gemeinde hat eine lange Tradition. Schon ab dem Jahr 1963 haben sich rund 20 fußballnarrische Burschen aus Reut und Umgebung zusammengetan, um etwa einmal im Monat ein Freundschaftsspiel gegen Nachbarorte oder Betriebsmannschaften auszutragen. Bei diesen sogenannten »wilden Spielen« kam es immer wieder zu Verletzungen und freilich gab es damals keine Versicherung, die für diese Kosten aufkam. Daraufhin regte Josef Pertschy die Gründung eines Sportvereins an.


Das erste Pokalturnier des SV Reut 1965: Die strammen Spieler präsentieren sich im eigenen Vereinstrikot.

1 Hans Rohrer, 2 Ludwig Waldhör, 3 Hubert Grubmüller, 4 Alfred Feldmeier, 5 Herbert Gstatter, 6 Josef Schwemmer, 7 Hans Winterer, 8 Edi Grubmüller, 9 Andreas Grubmüller, 10 Franz Bachmeier, 11 Erwin Fellner


Im »Bierstüberl« ...

... beim Pertschy wurde also am 24. März 1964 der Sportverein Reut aus der Taufe gehoben. Von den anwesenden 47 Gründungsmitgliedern wurde Josef Pertschy zum 1. Vorstand gewählt, sein Stellvertreter wurde Bürgermeister Michael Bachl, das Amt des Kassiers übernahm Ruppert Schiewagner. Schon am 1. April 1964 trat der neugegründete Verein dem Bayerischen Landessportverband (BLSV) bei.

Im ersten Jahr nach Vereinsgründung wuchs die Mitgliederzahl auf 104 Personen an. Da noch kein geeigneter Sportplatz vorhanden war, spielte man in der ersten Saison nur auswärts. Im Winter 1964/65 kam plötzlich die Kiesgrube Kronschnabl als mögliches Sportgelände ins Gespräch. Erfreulicherweise verpachtete die Familie das Grundstück an den Sportverein und nachdem es für den neuen Zweck hergerichtet war, konnte

in Reut endlich richtig Fußball gespielt werden. Ab der Saison 1966/67 mischte erstmals eine Jugendmannschaft und eine Reserve in der Gruppe Pfarrkirchen mit.

Doch auch die Frauen betätigten sich fortan sportlich. Im Frühjahr 1969 wurde eine Damengymnastikgruppe, unter der Leitung von Wilfried Borrmann, ins Leben gerufen. Diese Gruppe besteht heute noch und wird seit 1981 von Hilde Osterholzer, auch bekannt als die »Wilde Hilde«, geleitet.

Die erste Schülermannschaft gründete der Verein im Jahr 1972 und diese Jungs belegten in ihrer ersten Saison den sensationellen dritten Platz.

Im Jahr 1975 erlitt der Verein einen kleinen Rückschlag, da der Sportplatz beim Kronschnabl nicht länger als solcher genutzt werden konnte. Die große Suche begann. Ausweich- und Trainingsplätze gab es damals in Meiseneck, in Scheiben, beim Kleeberger und Weiermeier/Nußbaumer. Dann bot Albert Brummer sein Grundstück zum Tausch mit dem jetzigen Sportplatz in March, dessen Eigentümer Konrad Mühlstraßer war, an und tatsächlich konnte schon am 10. Juli 1976 mit den Planierungsarbeiten begonnen werden.

Die Einweihung des jetzigen »Waldstadions«, das auch ein kleines, aber feines Vereinsheim bekam, fand am 6. August 1978 statt. Ein besonderer Dank galt damals den vielen Helfern, die für diese neue Anlage 3660 Arbeitsstunden unentgeltlich geschuftet hatten.

Im Jahr 1979 fand erstmals ein Gartenfest, damals noch als Freiluftveranstaltung mit Waldbar, auf dem neuen Sportgelände statt. Das Sportplatzfest hat mittlerweile Tradition, es ist aus dem Vereinsleben nicht mehr wegzudenken.

Am 18. November 1980 gab Josef Pertschy nach 16 Jahren unermüdlicher Arbeit seinen Rücktritt vom Amt des 1. Vorstandes bekannt. Albert Brummer wurde zum kommissarischen Vorstand ernannt. 2. Vorstand wurde Franz Winkler. Bei der Wahl am 17. April 1982 wurden Albert Brummer und Franz Winkler in ihren Ämtern bestätigt.

Auch die älteren Semester überkam irgendwann der Drang wieder öfter Fußball zu spielen und so gründete man am 5. Februar 1984 im Vereinslokal Pertschy eine »AH-Mannschaft«. Erster Abteilungsleiter wurde Franz Karpfinger. Seit dem Jahr 2004 leitet Christian Prebeck die AH.

Bei der Jahreshauptversammlung am 25. Mai 1984 wählten die Anwesenden Hans Högl zum 2. Vorstand. Dieses Amt übte er bis 2012, also 28 Jahre lang, aus.

Ab dem 1. Oktober 1987 übernahm der SV Reut den Kiosk von Josef Pertschy und führte diesen fortan in Eigenregie. Seitdem wird er von den »Kiosk-Damen« hervorragend und erfolgreich unter der langjährigen Regie von Annemarie Brummer geführt.

Im Frühjahr 1989 folgte die Sportheimerweiterung mit Terrasse und neuer Bedachung und vom 21. bis 23. Juli 1989 feierte der SV Reut unter der Schirmherrschaft von Bürgermeister Alois Alfranseder das 25-jährige Vereinsjubiläum auf dem Sportgelände. Beim Festabend am Freitag konnte Albert Brummer 41 Gründungsmitglieder für ihre Treue zum Verein ehren. Hierbei wurde Josef Pertschy zum Ehrenvorstand ernannt. Er war für den SV Reut als 1. Vorstand, Abteilungsleiter, Trainer, Fahrer der Mannschaften, »Mädchen für alles« und Vereinswirt tätig. Auch Waschgelegenheiten stellte Josef Pertschy von 1964 bis 1978 kostenlos zur Verfügung. Am Sonntag des 25-jährigen Vereinsjubiläums fand die Bänderweihe mit Festmutter Barbara Lippeck statt. Es waren 26 Vereine anwesend.

Am 13. September 1990 wurde endlich auch das »Männerturnen« ins Leben gerufen. Das erste Training fand am 4. Oktober 1990 in der Turnhalle in Reut statt. Männer aller Altersklassen der Gemeinde Reut treiben in den Wintermonaten jeden Donnerstag Gymnastik und Hallenspiele – bis heute. Von 1990 bis 1996 leitete Franz Karpfinger die Gruppe, 1996 übernahm Konrad Prinz junior das Kommando.

Im Frühjahr 1991 hielt auch der Jazzdance Einzug in Reut. Unter Leitung von Sonja Prinz machten sich ab diesem Zeitpunkt nicht nur Damen mit Aerobic-, Step-Aerobic oder Bauch-Beine-Po  fit. Derzeit  findet das Training unter der Leitung von Gabi Hollböck statt.

Bei der Jahreshauptversammlung am 4. April 1992 übernahm Hubert Lirk das Amt von Albert Brummer, der 12 Jahre lang als 1. Vorstand tätig war.

Am 2. Mai 1992 gründeten 19 Personen die Sparte Tennis. Als 1. Abteilungsleiter führte Karl-Heinz Brunner die Fans des Weißen Sportes an. Eine Kleinigkeit fehlte damals allerdings noch – der Tennisplatz. Aber das war kein Grund, die Köpfe in den Sand zu stecken – ganz im Gegenteil, denn in diesem Zusammenhang stand schon bald nach Gründung ein wichtiger Termin ins Haus: Am 26. Mai 1992 beschloss der Gemeinderat, dem Sportverein für die Sportplatzerweiterung und den Bau eines Tennisplatzes einen Zuschuss von 70.000 DM zu gewähren. Außerdem übernahm die Gemeinde die Planungskosten des Projektes. Für Vorstandsmitglied und heutigen Bürgermeister Otto Haslinger war das der Startschuss für unzählige Stunden am Schreibtisch, um Anträge beim Kreis, Bezirk und BLSV zu stellen.

Im Dezember 1992 brachte Hubert Lirk erstmals das halbjährlich erscheinende »Vereinsecho«, heraus. Später wurde es von der Sparte Fußball übernommen und weitergeführt. Die letzte Ausgabe des Echos erschien im zweiten Halbjahr 2009 – eigentlich schade. 

Bei der Jahreshauptversammlung am 3. April 1993 wurde Albert Brummer zum Ehrenvorstand ernannt. Einen Monat später, am 12. Mai 1993, wurde der Plan für eine neue Sportanlage vom Landratsamt genehmigt und Ende Mai gab auch der BLSV grünes Licht. Der Spatenstich erfolgte am 18. Juni durch Bürgermeister Alois Alfranseder und eine Woche später, am 25. Juni, wurde mit dem Bau des Ausweichplatzes begonnen. Es brauchte etwa 1500 Arbeitsstunden und 550 Maschinenstunden, um das Rasenspielfeld im Spätherbst 1993 fertigzustellen.

Am 9. April 1994 wurde mit dem Bau der Tennisanlage begonnen. Auch hier wurden rund 1500 Arbeitsstunden und etwa 300 Maschinenstunden geleistet, aber es hat sich gelohnt: Seit 10. Juni 1994 wird in Reut Tennis gespielt und die Anlagen werden bis heute fleißig genutzt. Im gleichen Jahr wurde noch eine Flutlichtanlage errichtet, sowie in Eigenregie eine 800 m lange Fernwasserleitung bis zum Sportheim gebaut.

Die Einweihung der neuen Sportanlage fand vom 28. bis 30. Juli 1995 im Rahmen des jährlichen Sportplatzfestes statt. Am Sonntag weihte Pfarrer Hans Fischer den Ausweich- und Tennisplatz im Rahmen eines Festgottesdienstes auf dem Sportgelände ein.

Am 31. Oktober 1995 gründeten 35 Mitglieder die Sparte Stockschießen. Zur 1. Abteilungsleiterin wurde Jose ne Eckl gewählt. Natürlich benötig- te man zur Ausübung des Sports Stockbahnen und ein Gebäude für die Stunden nach der körperlichen Ertüchtigung. Und so wurde bereits ein halbes Jahr später, am 16. April 1996, mit dem Bau der Anlagen sowie eines Tennis- und Stockschützenhauses begonnen. Bis am 2. November 1996 alles fertig war, wurden weitere 1000 Arbeitsstunden geleistet. Stan- desgemäß fand an diesem Tag das erste Stockschützenturnier in Reut statt - eine wahrhaft gelungene Einweihung.

Mit Gründung der Sparten »Tennis« und »Stockschützen« bekam der Verein eine neue Abteilungsstruktur. Die Sparte »Fußball«, die ja anfänglich lange Jahre von Johann Högl geleitete wurde, erhielt eine eigene Abtei- lungsleitung. Erster Abteilungsleiter war natürlich Hans Högl.

Bei der Jahreshauptversammlung ...

... am 13. April 1996 wurden Konrad Prinz sen., Alois Alfranseder sen. und Michael Bachl sen. zu Ehrenmitgliedern ernannt.

Pfarrer Hans Fischer weihte die Stockbahnen und das neue Clubheim am 27. Juni 1997 ein.

Seit 1997  findet am 15. August eines jeden Jahres der »Tag der Jugend« auf dem Sportgelände statt. Hier konnten vormals Kinder und Jugendliche des Vereins ihr sportliches Können unter Beweis stellen. Inzwischen ist dieser Tag fester Bestandteil im Ferienprogramm der Gemeinde Reut und es können auch Nichtmitglieder teilnehmen.

Es folgten viele Jahre, in denen die neuen und bestehenden Anlagen von den Mitgliedern fleißig genutzt wurden und dementsprechend immer wieder unter Aufbringung vieler Arbeitsstunden gepflegt und saniert werden mussten.

Vom 30. Juli bis 1. August 2004 fand das 40-jährige Gründungsfest im Rahmen des alljährlichen Sportplatzfest statt. Am Samstag erhielten die 30 verbliebenen Gründungsmitglieder beim Festabend die Ehrennadel in Silber. Am Sonntag feierte man einen Festgottesdienst mit Pfarrer Hans Fischer in der Pfarrkirche in Reut. Hans Spateneder und Alfred Feldmeier wurden zu Ehrenmitgliedern ernannt. Im Jahr 2010 wurde auch Pfarrer Hans Fischer zum Ehrenmitglied ernannt. Schon ein Jahr zuvor, also 2009, begannen die Planungen für den Neubau eines Sportheimes. Das alte Gebäude war einfach zu klein geworden und konnte den steigenden Anforderungen des Spielbetriebes nicht mehr gerecht werden - Fußball und Tennis auf engstem Raum in sanierungsbedürftigen Kabinen war nicht länger tragbar.

Nach eingehender Abwägung der Vor- und Nachteile entschied man sich für einen Neubau im Anschluss an das bestehende Tennis- und Stockschützengebäude. Die Gemeinde genehmigte einen stattlichen Zuschuss und das Landratsamt Rottal/Inn erteilte am 28. Dezember 2009 die notwendige Baugenehmigung.

Ab April 2010 wurde in March also wieder Neues geschaffen und unzählige freiwillige Helfer machten es möglich, dass im Herbst desselben Jahres bereits der Rohbau fertiggestellt war. Im Winter 2010/2011 konnte schon mit dem Innenausbau begonnen werden. Dieser war im Herbst 2011 abgeschlossen und 2012 waren auch die Außenanlagen fertiggestellt. Stetiger Antreiber und Fädenzieher war Vorstand Hubert Lirk.

Die feierliche Einweihung des Gebäudes fand am 8. Juni 2013 statt. Den kirchlichen Segen spendete Kaplan Tobias Keilhofer und alle, die den Bau durch Sach- und Geldspenden oder durch ihre Arbeitskraft (wieder rund 3200 ehrenamtliche Stunden) unterstützt hatten, waren zu Speis und Trank eingeladen. Nach dem offiziellen Teil mit anschließender Möglichkeit zur Besichtigung feierte man abends noch ein nachgeholtes »Firstbier«.

Ohne die großzügige Unterstützung durch die Gemeinde, sowie die Firmen Sommer, Schlagmann, Brunner und Hofbauer, wäre dieser Bau so nicht möglich gewesen. Nun verfügt der SV Reut über ein neues Sportheim im Wert von ca. 260.000 Euro.

Im Jahr 2012 wurde Johann Högl in der Jahreshauptversammlung zum Ehrenvorstand ernannt. Er war 28 Jahre lang 2. Vorstand des SV Reut. Michael Bachl jun. wurde in dieser Versammlung zum 2. Vorstand gewählt.

Die Abteilungsleiter im Jahr 2014 waren Alois Enggruber (Fußball), Konrad Prinz (Tennis) und Stefan Haslinger (Stockschießen).

Seit der Jahreshauptversammlung vom 28. März 2014 hat sich beim SV Reut einiges geändert. Hubert Lirk, seit 22 Jahren 1. Vorstand, stellte sich wie angekündigt nicht mehr für die Wahl zur Verfügung. Es war schwierig, einen Nachfolger zu finden, auch weil Hubert Lirk solch große Fußstapfen hinterlassen hat. Bald war klar, dass diese Verantwortung nur auf mehrere Schultern verteilt und weitergegeben werden konnte.

Als neues Dreiergespann an der Spitze des Vereins stellten sich deshalb Michael Bachl, Christian Prebeck und Gerhard Dorfner als Vorstände zur Verfügung. Das Amt der Schriftführerin übernahm Regina Ramstetter und Josef Gschneidner fungiert weiterhin als Kassier (nach 18 Jahren!).