Zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte des Reuter Sportvereins fand das zweijährig wiederkehrende Spektakel des Christbaumversteigerns mit Auktionator Alois »Hauwa« Enggruber nicht mehr im Vereinslokal Pertschy, sondern beim Pechaigner in Noppling statt. 

Vorstand Gerhard Dorfner begrüßte die Gäste stellvertretend für seine Amtskollegen Michael Bachl und Christian Prebeck und freute sich nicht nur über einen gut gefüllten Saal, sondern auch über einen »schönen Haufen« Waren, die in der Requisitenkammer darauf warteten, endlich versteigert zu werden. Seit jeher heiß begehrt und hoch gehandelt, das selbst gebackene Brot vom Ranner-Bauern, oder die schönen, großen Rankl Geselchtes von der Metzgerei Hofbauer, auch frisch gebackene, noch warme Zwetschgenbavesen von Stefanie Bachl oder die prächtig daherkommenden Torten von Regina Salcher. Doch nicht nur für die kulinarischen Gelüste war gesorgt, nein, auch diejenigen unter den Gästen, die noch ein Weihnachtsgeschenk nötig hatten, durften sich freuen, denn es kam auch echte Handwerkskunst unter den Hammer. So zum Beispiel ein selbstgebautes Vogelhäusl von Karl Eckl, das Versteigerer Enggruber als »korrosionsfrei, einbruchsicher und dank einiger Edelstahleinsätze an richtiger Stelle für die 1000-jährige Nutzung geeignet« anpries. Außerdem gab es drei Holzwerkstücke von Heinz Brunner zu ergattern. Zum einen ein wunderbarer, auf alt gemachter Spiegel mit Holzrahmen und zum anderen zwei Melkschemel »zum Zalln«, »auf den d’Bäuerin heutzutage nimmer ihr’n broad’n Hintern pflanzt, sondern a Bleamal draufstellt«, wie Enggruber parlierte. Freilich gab es auch »a weng an Grusch«, das gehört dazu, und so hatte Auktionator »Hauwa« leichtes Spiel und konnte die Waren zügig versteigern. 

Zwischendurch spielte Musiker Gerhard Maier mit der Ziehharmonika auf, der damit in die Fußstapfen seines 2013 verstorbenen Vaters »Huber Sepp« stieg, der als langjähriges Mitglied des Vereins nicht nur viele Feste mit seiner Quetschn musikalisch umrahmte, sondern vor Enggruber viele Jahre Auktionator bei der Christbaumversteigerung des SV Reut war. Anscheinend hat der Junior die Kunst des Witzerzählens auch vom Vater geerbt, denn er hatte ein paar echte Schenkelklopfer auf Lager.

Vorstand Michael Bachl nutzte die Pause nach der erste Versteigerungsrunde, um über den aktuellen Stand bei der Vereinsarbeit zu informieren und sich bei Mitgliedern zu bedanken, die besonders viel für den SV Reut leisten. So zum Beispiel Hans Högl, der seit vielen Jahren auf Haupt- und Nebenplatz den Rasen kurz und kräftig hält , oder Karl Eckl, den man oft zusammen mit Sohn Stefan und Klaus Schöfberger auf der Sportanlage in March beim »Herumwerkeln« antrifft – aktuell beim Bau der neuen Flutlichtanlage. Den Kioskdamen Annemie Brummer und Martina Schöfberger überreichten die Vorstände Blumen für einen an allen Spieltagen offenen Kiosk und Anna Maier, Natascha Eglseder und Brigitte Ebenhofer gebührte ihr Dank dafür, dass sie beim Sportplatzfest im Juli dafür sorgen, dass das Weinfest und die Bewirtung im Festzelt reibungslos laufen. Auch die Leute im Hintergrund, die man allzu leicht vergisst, baten die Vorstände nach vorn, so bekam beispielsweise Bepp Gschneidner, der sowieso seit über 20 Jahren die Kasse des Vereins führt, zum Dank für unablässiges »Kühlschränkeauffüllen«, »Leergutwegbringen« und »Alles-Winterfest-Machen« eine SG-Jacke als kleine Anerkennung. Auch allen Sponsoren dankten die Vorstände für ihre nachhaltig großzügige Unterstützung und freilich allen Trainern, die ja zwei- oder dreimal die Woche auf dem Platz stehen, um ihre Mannschaften im Training oder an Spieltagen anzuleiten. »Eigentlich müssten wir noch viel mehr Mitglieder nach vorne holen«, schloss Michael Bachl seine Rede, »denn jeder Handgriff zählt für uns.«

Nach den Ehrungen folgte die Versteigerung der »Gipfel«. Viele Sponsoren, Geschäfts- und Privatleute sowie andere Vereine ließen sich nicht lumpen und hoben die Hand, aber auch ein paar »Exoten« waren unter den Steigerern, so zum Beispiel die »neu gegründete Drehorgelgruppe Reut« und das »Norwegen-Fischer-Team Noppling«. So originell kann’s weitergehen.